Ähnliches
kann durch Ähnliches geheilt werden: Diese "Simile-Regel" ist
die Grundlage der Homöopathie, einer Heilmethode, bei der
hochverdünnte mineralische,
pflanzliche und tierische Substanzen eingesetzt werden. Oft hilft eine
homöopathische Behandlung, wenn die Schulmedizin keinen Rat mehr weiß.
Auch in der Tiermedizin werden homöopathische Mittel zunehmend mit
großem Erfolg eingesetzt. Das zeigen die folgenden Fallbeispiele.
Fallbeispiele
Fall
1: Ein Schäferhundrüde, 18 Monate alt, wird vorgestellt wegen eines auffälligen
Hautleidens. Am gesamten Unterkörper ist seine Haut so verdickt, daß sie der
eines Elefanten gleicht. Er wirkt viel älter als seine 18 Monate, ist mager mit
großem Kopf, hat einen üblen Körpergeruch, ein schlechtes Haarkleid, eine
trockene Nase und gerötete Augen. Der Rüde hat ein loses Kreuz und bewegt
sich, als ob ihm der Rücken schmerzt. Die Besitzerin berichtet,
daß der Hund oft sehr schlapp sei, trotz gutem Appetites nicht zunehme und häufig
Blähungen und Durchfall habe. Die Symptome haben einige Wochen nach der letzten
Impfung eingesetzt. Die Besitzerin hat bereits mehrere Tierärzte konsultiert,
aber es ist weder eine Ursache gefunden worden, noch hat irgendeine Behandlung
geholfen. Der Hund ist inzwischen völlig haarlos am Bauch, und der
Hautausschlag breitet sich nun schon auf die Seiten aus.
Die
Repertorisierung des Hundes ergibt
Ly~~~ium
als geeignetes Mittel, wovon er erst mal eine Gabe bekommt. Zugleich wird die Ernährung auf Rohkost umgestellt,
da als begleitende Ursache eine Stoffwechselstörung vermut wird. Nach einigen
Wochen wird der Hund erneut vorgestellt; sein Allgemeinempfinden hat sich
gebessert, der Hautauschlag ist jedoch noch nicht verschwunden, hat sich
allerdings auch nicht weiter ausgebreitet. Nach der zweiten Untersuchung erhält
der Hund eine Gabe
N~~ V~~ica, wonach sich der Hautausschlag rasch bessert, nach
einigen Wochen ist er gänzlich verschwunden. Drei Monate später hat der Rüde
keinen Durchfall mehr, sein Haarkleid ist voll und glänzt, das Tier zeigt
wesentlich mehr Energie, und sein Ausdruck ist wieder so lebhaft wie der eines
jungen Hundes.
Der Besitzerin
wird geraten, den Hund weiterhin
mit Rohkost zu ernähren und möglichst wenig zu impfen. Ein Jahr später wird
der Hund erneut vorgestellt. Am Bauch hat er zwei fünfmarkstückgroße Ekzeme.
Die Befragung der Besitzerin ergibt, daß der Rüde zwei Wochen zuvor geimpft
worden ist. Gegen den Willen der Besitzerin, die nur die Tollwut-Impfung wünschte,
verabreichte der Tierarzt eine Fünffachimpfung. Die erneute Gabe von
N~~ V~~ica
läßt den Hautausschlag jedoch schnell verschwinden. Seitdem ist der Hund
beschwerdefrei.
Fall 2: Eine Frau stellt
ihre zwei-jährige Dalmatiner Hündin vor. Die Hündin hat einen Tumor auf
der Schnauze, vermutlich ein Histiocytom (gutartiger Gewebetumor), der
inzwischen daumennagel groß ist. In einer Woche sollte der Tumor
chirurgisch entfernt werden. Die Hündin erhält fünf Tage lang
Th~~a, wonach der Tumor kaum noch zu sehen ist.
Einige Wochen später ist die Geschwulst ganz verschwunden und die Stelle
wieder behaart. Durch die erfolgreiche homöopathische Behandlung bleibt der
Hündin der Eingriff erspart.
Fall 3:
In diesem Beispiel handelt es sich auch um eine Hündin mit
einem vermuteten Histiocytom. Dieser Fall wird schildert, um zu
verdeutlichen, dass nicht unbedingt bei gleicher Krankheit oder
gleichem Symptom das gleiche Mittel angebracht ist. Eine
Golden-Retriever-Hündin wird vorgestellt mit einem Tumor am Ohr.
Diesmal ergibt die Repertorisation das Mittel
S~~~cea, das der Hündin fünf Tage lang verabreicht wird. Nach fünf Tagen ist der Tumor
verschwunden, auch diesmal kann also die Operation unterbleiben.
Diese Fallbeispiele zeigen,
dass die Homöopathie durchaus in der Lage ist, auch schwierige Erkrankungen
günstig zu beeinflussen. Die Erfahrungen vieler Menschen hat gezeigt, dass sich durch homöopathische
Behandlung unangenehme Eingriffe oder Medikation oft verhindern lassen. Das soll nicht heißen,
dass die Schulmedizin die schlechtere Heilmethode oder gar überflüssig
ist. In akuten oder lebensbedrohlichen Fällen ist es immer
notwendig, den Rat eines Tierarztes einzuholen. Die diagnostischen
Möglichkeiten der Schulmedizin können keineswegs durch die Untersuchung
eines Tierheilpraktikers ersetzt werden. Die Schulmedizin und die
Homöopathie ergänzen einander wunderbar und haben beide ihre
Berechtigung. Es ist wichtig, im Falle einer Erkrankung erst den
Tierarzt aufzusuchen, um abzuklären, ob eine gravierende oder
lebensbedrohliche Erkrankung vorliegt.
Ist dies nicht
der Fall ist eine Homöopathische
Behandlung eine gute
und erfolgsversprechende Alternative.
Die
Geschichte der Homöopathie
Begründet
wurde die Homöopathie durch Samuel Hahnemann, der 1755 in Meißen zur Welt kam.
Hahneman war schon als kleiner Junge ein hervorragender Schüler, und so erhielt
er trotz der Armut seiner Familie eine gute Ausbildung. Von
1775 - 1779 studierte er mit Erfolg Medizin, außerdem
mehrere Sprachen und Chemie. Nach seinem Studium veröffentlichte er einige
Arbeiten über Chemie und Medizin und übersetzte viele Texte aus dem Englischen,
Französischen, Italienischen und Lateinischen ins Deutsche.
Damals war die ärztliche Kunst sehr beschränkt, und häufig
wurde der Patient durch die teilweise schmerzlichen Behandlungsmethoden noch
kranker oder starb sogar an der Therapie. Gegen viele Krankheiten waren die Ärzte damals wie heute
machtlos, und viele suchten nach neuen
Methoden
und Fortschritt.
Hahneman
war zunehmend enttäuscht von der Schulmedizin, vor allem als
er seinen eigenen Kindern nicht helfen konnte. Dieses führte dazu, daß er
Medizin nicht mehr praktizierte und
seinen Lebensunterhalt durch Übersetzungen
und Arbeit in der Chemie bestritt.
Bei
der Übersetzung von William Cullens Materia Medica kam Hahneman die Idee,
Arzneimittel an sich selbst zu testen. Cullen hatte 20 Seiten über das
Wechselfieber und dessen Behandlung mit der Chinarinde geschrieben, worauf
Hahneman seinen ersten berühmten Arzneimittelversuch machte. Er stellte fest,
daß die Einnahme von Chinarinde ähnliche Symptome hervorrufen konnte, wie sie
bei einem an Wechselfieber Erkrankten auftraten.
Wegen
der Ähnlichkeit des Effekts von Chinarinde an einem gesunden Menschen mit den
Symptomen eines an Wechselfieber erkrankten Menschen nahm Hahneman an, daß die
Heilwirkung eben aus dieser Ähnlichkeit resultiere, im
Gegensatz zu Cullens Theorie. Ferner vermutete er, daß alle Arzneimittel nach
diesem Ähnlichkeitsprinzip funktionieren, d. h. sie könnten Krankheiten
heilen, die ähnliche Symptome haben wie die Wirkung des Arzneimittels am
gesunden Menschen.
Daraus
entstand seine Simileregel...
"Similia similibus curentur!"
"Ähnliches kann durch Ähnliches geheilt werden!"
....und schließlich die Homöopathie
Griechisch:
homoio= ähnlich, patheia= Zustand
Krankheit
"Wenn
der Mensch erkrankt, so ist ursprünglich nur diese geistartige, in
seinem
Organismus überall anwesende, selbsttätige Lebenskraft (Lebensprinzip)
durch
den, dem Leben feindlichen, dynamischen Einfluss eines krankmachen- den
Agens verstimmt; nur das zu einer solchen Innormalität verstimmte
Lebensprinzip, kann dem Organismus die widrigen Empfindungen verleihen
und ihn so
zu regelwidrigen Tätigkeiten bestimmen, die wir Krankheit nennen, denn
dieses,
an sich unsichtbare und bloß an seinen Wirkungen im Organismus
erkennbare
Kraftwesen, gibt seine krankhaften Verstimmungen nur durch Äußerung von
Krankheit in Gefühlen und Tätigkeiten (die einzige, den Sinnen des
Beobachters
und Heilkünstlers zugekehrte Seite des Organismus), das ist durch
Krankheits-Symptome zu erkennen und kann sie nicht anders zu erkennen
geben." (§ 11 Organon)
Hahneman
erkannte, daß eine gewisse Empfänglichkeit für eine Krankheit da sein muß
und es deswegen nicht auf das Eindringen eines Erregers ankommt, sondern
vielmehr auf die Ausgangslage des Patienten. Der schulmedizinische Begriff
Krankheit entspricht am ehesten dem homöopathischen Begriff Symptom.
Krankheit im homöopathischen Sinne ist eine Verstimmung der Lebenskraft.
Durch diese Verstimmung entwickelt der Kranke dann Symptome, z. B.
Hautausschläge, Schmerzen, Verstimmungen. Der Erreger ist immer nur der Auslöser von Symptomen; die "verstimmte
Lebenskraft" und die darauffolgende Empfänglichkeit für den Erreger sind die
eigentliche Krankheitsursache.
Akute Krankheiten würden ohne
Behandlung entweder ausheilen oder zum Tode führen. Der Verlauf wird am besten
durch folgende Attribute gekennzeichnet: rasch, schnell, plötzlich. Chronische Krankheiten zeigen
keine Selbstheilung und verlaufen schleichend, langsam, schubweise.
Wirkung
Die eigentliche
Wirkungsweise
der Homöopathie ist noch nicht genau bekannt. Vermutlich wirkt die Homöopathie
auf einer energetischen Ebene und regt den Organismus an, seine
Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Der gesunde Zustand wird durch die
Selbstheilungskräfte erhalten. Durch externe, interne und seelische
Einwirkungen wird die Harmonie des gesunden Zustandes gestört. Diese Disharmonie unserer Selbstheilungskräfte
macht den Organismus "krank". Wir erkennen das an den Symptomen. Die Homöopathie versucht nun mit den
potenzierten Mitteln diese Harmonie wiederherzustellen, indem sie die Selbstheilungskräfte wieder so
einstellt, daß der
Lebenszustand "gesund" wieder erreicht werden kann. Homöopathie bekämpft
keine Symptome und unterdrückt somit nicht die Krankheit, sondern regt den
Körper an, seine Selbstheilungskräfte einzusetzen, um die Harmonie wiederherzustellen.
Weil Nebenwirkungen bei richtiger Anwendung der homöopathischen Mittel
ausbleiben, spricht man von der "sanften
Medizin".
Nebenwirkung
Leider wird immer wieder zu
Unrecht behauptet, homöopathische Arzneimittel hätten keine Nebenwirkungen.
Nimmt ein Patient über lange
Zeit ein Mittel zu hoch dosiert ein, macht er ungewollt eine Arzneimittelprüfung.
Diese durch das Mittel erzeugten Symptome können sich dann auch festsetzen
und lassen sich nur schwer oder gar nicht rückgängig machen. Eine weitere
Gefahr ist, daß akute Symptome nur unterdrückt werden und sich später als
chronische Erkrankung zeigen. Werden in kurzer Zeit zu viele
verschiedene Mittel gegeben, kann es ein weiteres Repertorisieren des Patienten
unmöglich machen, bis die Wirkungen der Mittel nachgelassen haben, oder den Fall
so verschleiern, daß eine Heilung durch eine weitere homöopathische
Behandlung nicht mehr möglich ist.
Eine
weitere Nebenwirkung ist die sogenannte Erstverschlimmerung. Ist diese sehr
stark, kann das ein Anzeichen für eine zu hohe Dosierung sein. Bei akuten Krankheiten
kann die Erstverschlimmerung ein gutes Zeichen für die richtige Mittelwahl
sein, bei chronischen Krankheiten
ist sie eher unerwünscht.
Placebo-Effekt?
Eines der hauptsächlichen
Argumente der Gegner der Homöopathie ist der Placebo-Effekt, d. h. der Patient kennt die
Wirkung und erwartet sie, wodurch sie als psychosomatischer Effekt eintritt. Diese Argumentation
verweist auf mangelnde Praxiserfahrung. Kleinkinder und Tiere reagieren
ebenso sicher und zuverlässig auf die Medikamente wie Erwachsene.
Homöopathische Fallaufnahme
Die Erhebung der Krankengeschichte bei Tieren ist
sehr zeitaufwendig. Es ist wichtig, die Gesamtheit der Symptome zu erfassen,
wobei der Homöopath besonders auf die Symptome achtet, die laut Hahnemann
"auffallend, sonderlich, ungewöhnlich und eigenheitlich (charakteristisch)"
sind, denn "vorzüglich diesen, müssen sehr ähnlichen, in der Symptomenreihe der
gesuchten Arznei entsprechen". Allgemeinen Symptomen wie Unruhe,
Appetitlosigkeit, Müdigkeit usw. wird weniger Aufmerksamkeit geschenkt, denn
solch allgemeine Symptome findet man bei fast jeder Krankheit und in fast jedem
Arzneimittelbild.
Ebenfalls zu beachten sind alle anderen Gebrechen und früher durchgemachte
Krankheiten und Verletzungen, sowie familiäre Belastungen, Haltung, Fütterung
und seelische Verfassung.
Bei der Anamnese ist der Homöopath sehr auf die
Beobachtungsgabe des Tierbesitzers angewiesen. Sind die Angaben des
Tierbesitzers ungenau oder unzureichend, wird die Fallaufnahme dadurch
erschwert. Wenn Sie mit Ihrem Hund zum Homöopathen gehen wollen, ist es ratsam,
den Hund vorher gut zu beobachten; liegt er lieber im kalten Flur oder in der
warmen Stube? Sind die Beschwerden stärker nach Bewegung? Besser im Freien?
Besser oder schlechter nach dem essen? Trinkt er viel oder eher wenig? Lieber
kaltes oder auf Zimmertemperatur erwärmtes Wasser? Ist er eifersüchtig?
Anhänglich? Oder eher ein Einzelgänger? Usw.
Die auslösende Ursache für die Erkrankung wird
Causa genannt.
Die Umstände und Bedingungen, die zu einer
Verbesserung oder Verschlechterung führen, werden Modalitäten genannt. Wenn zum
Beispiel ein Hund sich immer wieder kratzt, ist es wichtig zu erfahren, wo und
wann er sich kratzt, ob das Jucken gelindert oder verstärkt wird durch Wärme
oder Kälte oder bestimmte Nahrungsmittel oder Umstände, usw.
Die Konstitution des Tieres ist auch ein wichtiger Anhaltspunkt.
Konstitutionsmerkmale sind z. B. Körperbau, Körperhaltung, Haut- und Haarfarbe
und Hautbeschaffenheit, Gewebebeschaffenheit und Temperatur. Die Konstitution
eines Tieres kann sich im Laufe seines Lebens oder der Behandlung verändern.
Es ist wichtig zu wissen, ob es andere Medikamente
einnimmt oder andere Therapien durchgeführt werden und welche Medikamente oder
Therapien in der Vergangenheit gegeben bzw. durchgeführt worden sind. Auch ist
es wichtig zu erfahren, ob bestimmte Symptome bzw. Krankheiten familiär gehäuft
vorkommen.
Letztendlich werden die gesamten Symptome des
Tieres erfasst, Causa, Modalitäten, Konstitution, Verhaltenssymptome,
Allgemeinsymptome und die vollständigen Lokalsymptome, um ein genaues
Symptombild des Tieres zu erstellen.
Danach werden die einzelnen Symptome nach ihrer
Wertigkeit geordnet, genannt Hierarchisieren. Hierbei versucht der Homöopath in
erster Linie das Wesentliche, Einzigartige am Fall zu erkennen, um dadurch das
passende Simile (ähnliches Mittel) zu finden.
Mittelwahl
Bestimmte Substanzen erzeugen in hoher Dosis
typische Beschwerden und Symptome. Hat ein Patient solche Symptome, so hilft ihm
die symptombildgleiche Substanz.
Zum Beispiel: Ein homöopathisches Medikament wird
aus dem Gift der Buschmeisterschlange (Lachesis muta) gewonnen. Der Biß dieser
Schlange kann tödlich sein und verursacht Fieber, Schüttelfrost,
Schweißausbrüche, schnellen Puls, Apathie, Kapillarschäden, septische,
gangränöse, blau-rote Wunden u. a. Für einen Patienten, der ähnliche
Symptome zeigt, kann die homöopathisch stark potenzierte Form von Lachesis eine
Heilung bewirken. Dieses Beispiel ist natürlich sehr vereinfacht; in der Tat
werden bei einer homöopathischen Behandlung die Einzelsymptome und
Symptomenbilder sehr genau studiert, um das ähnlichste Mittel zu finden.
Die Entscheidung für ein Symptombild wird fast nie
auf einem einzigen Symptom basieren, sondern auf einer Gesamtheit der Symptome.
Dabei werden viele weitere Faktoren in Betracht gezogen, wie die Psyche, der Typ
und diverse Modalitäten. Mit Hilfe eines Repertoriums und einer ausführlichen
Materia Medica läßt sich das passende Mittel finden.
Eine Materia Medica ist ein Buch, das einzelne
Arzneimittelbilder beschreibt, welche jeweils aus einer Vielzahl von Symptomen
bestehen. Dieses Bild sollte möglichst flächendeckend die Symptomatik des Tieres
beinhalten.
Ein Repertorium ist ein Buch, in dem die
Erkrankungssymptome nach (menschlichen) Organen oder Funktionsgruppen geordnet
sind.
Beispiel: Schlägt man in Kents Repertorium die
Rubrik "Hautausschläge" auf, stehen unter "Empfindungen" verschiedene,
alphabetisch angeordnete Symptombeschreibungen wie beißend, brennend, juckend
usw.
Diese werden weiter unterteilt nach Modalitäten, z. B. abends, kalte Luft, Wärme
verschlechtert, usw.
Darunter findet man die Mittel, die dieses Symptom beinhalten, alphabetisch
geordnet. Die Mittel werden außerdem nach ihrer Wertigkeit gekennzeichnet, d. h.
Mittel mit einer hohen Wertigkeit sind fett gedruckt, Mittel mit einer mittleren
Wertigkeit sind kursiv gedruckt, und Mittel mit einer geringeren Wertigkeit sind
normal gedruckt.
Das sieht dann so aus:
Wärme - verschlechtert: Alum., Bov., Caust., Clem., Led., Lyc., Merc., Mez.,
Nat-a., Psor., Puls., Sulf.
Hier wäre das wichtigste Mittel Mercurius, zweitrangige Mittel wären Alum.,
Caust., Clem., Led., Lyc., Mez., Psor., Puls., und Sulf.
Der Homöopath schlägt in seinem Repertorium jedes Symptom nach und sucht die am
häufigsten vorkommenden Mittel heraus. Oft ergibt sich hierdurch schon ein
klares Bild, aber manchmal stehen mehrere Mittel zur Auswahl. In jedem Fall ist
es wichtig, die Arzneimittelbilder in einer Materia Medica nachzuschlagen, um
sicherzustellen, daß das Arzneimittelbild die gesamte Symptomatik des Tieres
umfaßt. Ergibt die Repertorisierung mehr als ein passendes Mittel, findet der
Homöopath oft das Simile durch die genaue Betrachtung des ausführlichen
Arzneimittelbildes in einer Materia Medica.
Potenzierung
Zur Herstellung homöopathischer Mittel werden
mineralische, pflanzliche und tierische Produkte verarbeitet. Als
Verdünnungsmedium dienen Äthanol, Wasser, eine Mischung aus beiden oder
physiologische Kochsalzlösung für die flüssigen Triturationen (Verreibungen),
während die Tabletten und Globuli aus Milchzucker hergestellt werden. Die
flüssigen Verdünnungen werden zehnmal kräftig geschüttelt, die festen
Darreichungsformen werden eine Zeitlang verrieben.
Es gilt die Regel: 5 Tropfen = 5 Globuli = 1
Tablette.
D-Potenzen:
Werden im Verhältnis 1:10 mit je 10 Schüttelschlägen verdünnt. 1 Tropfen der
Ursubstanz wird mit 10 Tropfen Lösungsmittel gemischt. Man erhält eine
Verdünnung D1 (= Dezimal). Wird D1 ein weiteres Mal zehnfach verdünnt, erhält
man die Verdünnung (= Potenzierung) D2, d. h. wir haben jetzt eine hundertfache
Verdünnung.
C-Potenzen:
Werden im Verhältnis 1:100 mit je 10 Schüttelschlägen verdünnt.
LM-Potenzen:
Werden im Verhältnis 1:50.000 mit 100 Schüttelschlägen verdünnt.
Q-Potenzen:
Q steht für Quinquagintamille, 50.000. Ausgangsmaterial ist die C3 als
Trituration (Milchzuckerverreibung. Ein Gran (60 mg) davon wird in 500 Tropfen
Alkohol aufgelöst. Davon wird ein Tropfen mit 100 Tropfen Alkohol vermischt,
durch 100 Schüttelschläge erhält man Q1, damit werden Globuli imprägniert. Ein
Globulus Q1 wird in einem Tropfen Wasser aufgelöst und mit 100 Tropfen Alkohol
verschüttelt - Q2 und so weiter bis zur 30-Q-Potenz.
Nosoden
Griechisch: nosos = Krankheit
Nosoden sind Krankheitsprodukte, Mikrobenkulturen oder pathologische Sekrete und
Exkrete, die steril in homöopathischen Verdünnungen eingesetzt werden.
Man kann Nosoden nach der Simileregel verabreichen oder wenn Familienbelastungen
vorliegen. Auch bei - z. B. durch Antibiotika - unterdrückten Krankheiten können
Nosoden angewandt werden.
Es gibt die Möglichkeit, Tiere durch Nosoden homöopathisch zu "impfen", dies ist
jedoch sehr umstritten. Ich persönlich würde sie nicht prophylaktisch anwenden,
da diese Art von Anwendung nicht der Verfahrensweisen der klassischen
Homöopathie entspricht und eine derartige Anwendung von Nosoden negative
Auswirkungen haben könnte auf die Gesundheit des Tieres.
Disclaimer: Diese Seite dient nur
der Information. Ich habe zur Zeit weder eine Praxis, noch behandele ich Tiere.
Wer der neuen Deutschen Mode der Abmahnerei verfallen ist, bitte weiter "googeln".