Traditionelle
Chinesische Medizin (TCM) basiert auf der ganzheitlichen Auffassung des
Menschen und der Syndromdiagnostik. Die chinesische Betrachtungsweise
sieht den Mensch bzw. das Tier als organische Einheit im Einklang mit der
Natur. Die Akupunktur ist eine der wichtigsten Behandlungsmethoden der TCM.
Die Balance der organischen Einheit kann durch Akupunktureinsatz gefördert bzw. erhalten
werden. Wichtige Grundbegriffe der TCM sind Yin/Yang , die Begriffe Qi und Xue,
die Beurteilung
der Acht Leitkriterien und das System der Fünf
Elemente.
Yin und Yang
Die Urenergie setzt sich
aus Yin und Yang zusammen, zwei gegensätzliche Energieformen, die
gemeinsam ein Gleichgewicht aufrecht erhalten sollen. Der schwarz und weiß
unterteilte Kreis stellt
eine Einheit dar dessen beide
Hälften ineinander übergreifen . Der dunkele Teil symbolisiert Yin und
der helle Yang. In beiden Hälften befindet sich jeweils ein kleiner
Anteil des Gegenpols, was bedeutet, daß Yin und Yang niemals rein
vorkommen.
Nach chinesischer
Auffassung gehört alles passive mit schwachen Funktionen, das Ruhige,
zurückhaltende, nach unten tendierende und auch das, was unten ist, beispielsweise
die Erde, zu Yin. Alles, was aktiv und kräftig ist, was sich bewegt, nach
oben steigt (Feuer) oder oben ist (Himmel), wird Yang zugesprochen.
Yin hat Bezug zu den Speicherorganen Herz, Milz, Pankreas, Lunge, Niere,
Leber sowie zu der Wandlungsphase Kreislauf/Sexualität. Dem Yang werden
die Hohlorgane Dünndarm, Magen, Dickdarm, Blase, Gallenblase wie auch der
Dreierwärmer als Funktionskreis zugeordnet. Gesundheit bedeutet nach
chinesischer Auffassung, daß Yin und Yang im Gleichgewicht sind.
Krankheit hingegen hemmt den störungsfreien Fluss der Lebenskraft Qi im
Organismus.
Qi und Xue
Qi (gesprochen
tchi) wird
meistens mit Energie übersetzt und ist notwendig zur Entstehung und
Aufrechterhaltung der Funktionen des Körpers. Qi ist die Quelle aller
Bewegung im Körper und begleitet jede Bewegung.
Xue (gesprochen
schue),
ist der Oberbegriff für Körperflüssigkeiten, die flüssigen
Bestandteile des Energiekörpers, das Blut, die Säfte bzw. bewegte
materialisierte Energie. Qi und Xue beeinflussen nicht nur die
physiologischen, sondern auch die pathologischen Abläufe.
Es werden folgende
Energiearten unterschieden: Ursprungs-Qi, Atmungs-Qi, Nahrungs-Qi und
Abwehr-Qi die zusammen die Lebensenergie Qi geben. Alle inneren Organe
besitzen ein eigenes Qi, das wiederum mit dem allgemeinen Qi und Xue
verbunden ist. Beeinflusst werden Qi und Xue durch die Polaritäten Yin
und Yang.
Die Acht Leitkriterien
Die Acht Leitkriterien
sind ein wichtiger Bestandteil der TCM. Sie finden v. a. in der Diagnostik
ihre Anwendung:
Yin - Yang
Fülle - Leere
Hitze - Kälte
Innen - Außen
Der Gesamtzustand des
Patienten wird genauestens nach diesen Leitkriterien bewertet und erfasst.
Die Fünf Elemente
Lehre
Im alten China verließen sich die Ärzte auf ihre fünf Sinne: sehen, riechen,
tasten, schmecken und hören, um Krankheiten zu diagnostizieren. Aufgrund ihrer genauen Beobachtungen beschrieben sie
Analogien zwischen den Eigenschaften der Natur und der Körperfunktionen.
Aus diesen Ähnlichkeiten der Natur und der Körperfunktionen entwickelten sie
die Lehre von den fünf Elementen. Die fünf Elemente sind: Feuer, Erde, Metall, Wasser und Holz.
Die fünf Elemente werden
symbolhaft eingesetzt für Lebensabläufe, Bewegungsrichtungen und
Naturgeschehen. Die Elemente beeinflussen einander in helfender, aber auch in vernichtender
Weise.
Dieses System befindet sich ständig im Wandel, um immer wieder ein
Gleichgewicht zu schaffen. Die Akupunktur als Behandlungsform stellt dieses
Gleichgewicht wieder her und erhält es.
Bei der Akupunktur werden feinste Spezialnadeln in bestimmte Gewebepunkte
gesetzt, um einen Heilreiz zu erzeugen. Der Überlieferung zufolge wurde die Veterinärakupunktur durch die
Beobachtung entdeckt, daß lahmende Pferde geheilt waren, nachdem sie an bestimmten
Punkten von Pfeilen getroffen worden waren. Veterinärakupunktur wurde schon während der
Zang und Chow Dynastien um 2000-3000 v. Chr. eingesetzt. Damals wie heute wurde die Akupunktur
sowohl präventiv als auch therapeutisch genutzt.
Nach der Philosophie der TCM entsteht
Krankheit durch ein Ungleichgewicht der Lebensenergie (Qi) innerhalb des
Körpers. Akupunktur stellt das Gleichgewicht wieder her und hilft dem Körper, sich
selbst zu heilen, indem sie zum Beispiel Nerven stimuliert, den Blutkreislauf
anregt, Muskeln entspannt und die Ausschüttung von humoralen Regulatoren wie
Kortisol und Endorphinen bewirkt.
Das Setzen der Nadeln ist meist gar nicht unangenehm, und sind sie erst
einmal gesetzt, verursachen sie keinen Schmerz. Während einer Behandlung entspannen sich
die meisten Tiere oder werden
sogar schläfrig und gähnen. Die Dauer der Behandlung ist sehr
unterschiedlich und kann von einigen Sekunden bis zu einer halben Stunde
dauern. Die Zahl der Nadeln, die zu stechende Punkte, die Stech- Technik
und die Anzahl von Behandlungen sind von Fall zu Fall verschieden und
hängen von der Erkrankung ab. In manchen Fällen sind nur eine oder zwei Behandlungen nötig, meistens jedoch
sechs oder mehr. Gelegentlich kommt es zu
kurzen Erstverschlimmerungen, und einige Tiere werden nach einer Behandlung
schläfrig sein.
Viele
Akupunkturpunkte liegen auf Meridianen, Leitbahnen, in denen die
Lebensenergie fließt. Auf den zwölf Hauptmeridianen und den beiden
Sondermeridianen liegen 361 von den insgesamt 1270
Akupunkturpunkten.
Folgende Störungen lassen sich bei Kleintieren durch die Akupunktur gut
behandeln:
Muskel-
und Skelettprobleme wie
Arthritis, Bandscheibenprobleme
Hautprobleme, Allergien
Atmungsstörungen wie
Asthma
Magen- Darmprobleme wie
Durchfall und Erbrechen
Bestimmte Hormonelle- und
Fruchtbarkeitsstörungen
Schmerzen
Die
Akupunktur ist eines der sichersten Behandlungsformen für Tiere, wenn sie von gut
ausgebildeten Tierärzten oder Tierheilpraktikern angewendet wird.
Um Akupunktur erfolgreich einzusetzen, ist es notwendig, sich die Philosophie
der TCM gründlich anzueignen. Dazu gibt es spezielle Lehrgänge und
Bücher. Da die Meridiane, die Philosophie und die Behandlungsmethoden bei
Mensch und Tier gleich sind, kann man durchaus Lernmaterial aus den Humanbereich
nutzen, um die Anwendung zu erlernen. Heutzutage gibt es verschiedene Hilfsmittel,
um die Akupunkturpunkte zu lokalisieren,
es ist dennoch unabdingbar, die exakte Lage der Akupunktur-Punkte zu
erlernen, um zu verhindern, daß man irrtümlich Punkte, die nahe daneben liegen,
sticht. © S. Simon 2001 - 2006
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Empfohlene Literatur:
"Akupunktur bei Hund und Katze.
Wissenschaftliche Grundlagen und Praxis"
von Dirk Draehmpaehl und Andreas Zohmann
ISBN: 3-432-28482-9
Element
Holz
Feuer
Erde
Metal
Wasser
Jahreszeit
Frühling
Sommer
spät Sommer
Herbst
Winter
Yin
Leber
Herz
Milz-Pankreas
Lunge
Niere
Yang
Gallenblase
Dünndarm
Magen
Dickdarm
Blase
Klima
Wind
Wärme/Hitze
Feuchtigkeit
Trockenheit
Kälte
Tageszeit
vor Sonnenaufgang
Vormittag
Nachmittag
spät Nachmittag
vor
Mitternacht
Himmels-
richtung
Osten
Süden
Mitte
Westen
Norden
Sinnesorgan
Augen
Zunge
Lippen
Nase
Ohren
Sinn
Sehen
Sprechen
Schmecken
Riechen
Hören
Äussere
Entfaltung
Nägel
Gesicht
Lippen/Zunge
Körperhaar
Haupthaar
Körper-
gewebe
Sehnen/Muskeln
Gefäße
Bindegewebe/
Muskelfleisch
Haut
Knochen/
Knochenmark
Geschmack
Sauer
Bitter
Süß
Scharf
Salzig
Stimmlicher Ausdruck
Rufen
Lachen
Singen
Weinen
Stöhnen
Gefühl - Fülle
Zorn/Ärger
Lust/Freude
Nachdenken/
Grübeln
Kummer/
Traurigkeit
*/*
Gefühl - Schwäche
Pessimismus
Depression
Angst
Anpassungs- Schwäche
Furcht/
Schreckhaftigkeit
Farbe
Grün-Blau
Rot
Gelb
Weiß
Schwarz
Spezielle
Funktionen
Heerführer - Ursprung
der Pläne und Überlegungen
Fürst
Richtungweisender Einfluß
Verteiler
Zwischenspeicher Grundlage der erw. Konstitution
Minister
Rhythmische Ordnung
"Mutter"
Grundlage der angeborenen Konstitution
Die Meridiane des Hundes
Disclaimer: Diese Seite
dient nur der Information. Ich habe zur Zeit weder eine Praxis, noch
behandele ich Tiere.
Wer der neuen Deutschen Mode der Abmahnerei verfallen ist, bitte weiter
"googeln".