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Bitte Herr, ich möchte nicht mehr verletzt werden. Wusstest du, dass ich nur wollte, dass du mich liebst und dass du mir viel Lob und Zuneigung gibst? Warum hast du mich angeschrien und angebrüllt als ich mich schlecht benahm? Manchmal hast du mich auch misshandelt. Erinnere Dich, Du warst es, der beschloss mich nach Hause nahm. Warum hast deine Meinung geändert, nachdem du mich von meiner Mutter und meinen Geschwistern getrennt hast? War ich nicht mehr der gleiche, weiche, liebenswerte und kuschelige Welpe? War es falsch von mir zu erwarten, dass du meine neue Familie bist? Als ich in dein Heim machte, war ich nicht so dumm wie du brülltest. Es war für mich einfach natürlich überall und zu jederzeit irgendwo hinzumachen. Glaubst du wirklich ich wollte versuchen dir zu missfallen? Ich verstand einfach nicht, was du von mir erwartest. Kannst du dir vorstellen, wie gedemütigt und bedrückt ich war, als du mein Gesicht in den Dreck gestoßen und mich hinausgeworfen hast? Oder wie du mich quer durch das Zimmer getreten hast und mich einen blöden, dummen Köter genannt hast? Ich habe, genau wie du, empfindliche und starke Gefühle. Wie konnte ich wissen, dass deine neuen Stiefel kein Spielzeug waren? Es war so langweilig ganz allein zu Hause zu sein und nichts zu tun haben. Ich wollte nur etwas zum Spielen und zum darauf rumkauen. Wusstest du, dass mein armer Körper mich noch Tage danach schmerzte? Und doch hast du dich gewundert, warum ich wimmerte und bei jeder Berührung zurückschreckte. An jenen kalten Winternächten, an denen ich zitternd mit an das Glas gepresster Nase dastand und leise wimmerte um hereingelassen zu werden, hast du mich einfach ignoriert. Vor langer Zeit lernte ich nicht zu bellen. Ich fühle immer noch deine Schläge auf meinen Kopf als du mich anschriest still zu sein. Dort drin hast du gesessen, warm und gemütlich an deinem Feuer, hast Wein getrunken und dein Lieblingsbuch gelesen. Oh, wie habe ich mich nach deiner Gesellschaft gesehnt. Nur an deiner Seite zu liegen oder vielleicht zusammengerollt zu deinen Füßen wo du mich ab und zu berühren konntest. Konntest du nicht verstehen, dass ich deine Liebe und Zuneigung brauchte, genau wie dir meine geben wollte? Vielleicht war es dir einfach egal. Erinnerst du dich wie du dich über meine Haare aufgeregt hast, mir gesagt hast, ich sei ein stinkender, verwahrloster Hund? Glaubst du nicht, ich würde es geschätzt haben gebadet und gebürstet zu werden? Mein Aussehen ist wichtig für mein Selbstbewusstsein - genau wie für dich. Du nahmst mich nicht einmal mit, um Spaß zu haben. Immer wenn du in die Berge wandern gingst, ließest du mich alleine Zuhause. Hast du dir nie gedacht, dass es mir gefallen würde zu rennen und neue Sachen zu erkunden? Ich wäre schon glücklich gewesen, wenn du nur Ball mit mir gespielt hättest. Aber nein, du hattest keine Zeit für mich. Ich fühlte mich, als ob ich ein Mühlstein um deinen Hals wäre. Wie würde es dir gefallen allein zu leben, ohne Sozialkontakte, aus dreckigem Geschirr zu Essen und zu Trinken? Kannst du mein Bett riechen? Es hätte schon vor Monaten gewaschen werden müssen. Nun sieh mich an! Erst 18 Monate und zum Sterben verurteilt. Sie sagen, dass ich unberechenbar bin, dass ich gefährlich und bösartig sein könnte. Das ist nicht wahr! Ich bin nicht so gemein wie sie sagen. Es ist nur, dass ich soviel Angst habe, dass mir wieder wehgetan wird und dann ohne zu Denken reagiere. Später tut mir mein Verhalten leid und ich bedauere dass ich mich nicht beherrschen kann. Wenn nur jemand versuchen würde mich zu verstehen und mir helfen würde meine Ängste zu überwinden! Ich brauche nur jemand bei dem ich mich sicher fühlen kann, dem ich vertrauen kann. Jemanden der mir vertrauen will. Ich habe mich innerlich nicht verändert, ich bin immer noch der Spass-liebende liebevolle Welpe, der ich war. Ich brauche Hilfe, um diese Gefühle noch einmal ausdrücken zu können.

Mit den Augen eines Wolfes   Seit den Zeiten, als nur Sonne und Mond uns Licht gaben, kannte ich Dich. Aus den riesigen und undurchdringlichen Wäldern heraus beobachtete ich Dich. Ich war Zeuge, als Du das Feuer 
bändigtest und fremdartige, neue Werkzeuge machtest. Von den Kämmen der Hügel und Berge aus sah ich Dich jagen und beneidete Dich um Deine Jagderfolge. Ich fraß Deine Beutereste und Du fraßt meine Beutereste. Ich lauschte Deinen Gesängen und sah Deinen Schatten um die hellen Feuer tanzen. In einer Zeit so weit zurück, daß ich mich kaum mehr erinnern kann, schlossen sich einige von uns Dir an, um mit Dir an den Feuern zu sitzen. Sie wurden Mitglieder Deines Rudels, jagten mit Dir, beschützten Deine Welpen, halfen Dir, fürchteten Dich, liebten Dich. Und für sehr lange Zeiten lebten wir so zusammen, denn unsere Wesen waren sich sehr ähnlich. Deswegen hast Du die Zahmen von uns adoptiert. Ich weiß, einige von Euch respektieren auch mich, den Wilden. Ich bin ein guter Jäger. Auch ich respektierte Dich. Auch Du warst ein guter Jäger. Ich sah Dich oft gemeinsam mit den Zahmen Beute erlegen. In jenen Zeiten gab es alles im Überfluss. Es gab nur wenige von Euch. Die Wälder waren groß. Wir heulten zusammen mit den Zahmen in der Nacht. Einige von ihnen kehrten zu uns zurück, um mit uns zu jagen. Einige von ihnen fraßen wir, denn sie waren uns zu fremd geworden. So lebten wir zusammen für lange, lange Zeiten. Es war ein gutes Leben. Manchmal stahl ich von Deiner Beute, und Du stahlst von meiner Beute. Erinnerst Du Dich, wie Dein Rudel hungerte, als der Schnee hoch lag? Du fraßt die Beute, die wir erlegt hatten. Das war unser Spiel. Das war unsere gegenseitige Schuld. Manche nannten es ein Versprechen. Wie viele der Zahmen aber wurdest auch Du uns immer fremder. Wir waren uns einst so ähnlich, aber jetzt erkenne ich einige der Zahmen nicht mehr und ich erkenne auch einige von Euch nicht mehr. Du machtest auch die Beute zahm. Als ich begann, Deine zahme Beute zu jagen (es waren dumme Kreaturen, auf die die Jagd keine Herausforderung war, aber die wilde Beute war verschwunden), jagtest Du mich und ich verstand nicht, warum. Als Deine Rudel immer größer wurden und begannen, gegeneinander zu kämpfen, sah ich Eure großen Kriege. Ich fraß jene, die Du erschlagen hattest. Dann jagtest Du mich noch mehr, denn für mich waren sie Nahrung, aber DU hattest sie getötet. Wir Wilden sind nur noch wenige. Du zerstörtest unsere Wälder und brachtest viele von uns um. Aber ich jage immer noch und füttere meine versteckten Welpen, wie ich es immer getan habe. Ich frage mich, ob die Zahmen eine weise Wahl trafen, als sie sich Euch anschlossen. Sie haben den Geist der Wildnis vergessen. Es gibt viele, viele von ihnen, aber sie sind mir so fremd. Wir sind nur noch wenige und ich beobachte Dich immer noch, um Dir auszuweichen. Ich denke, ich kenne Dich nicht mehr länger.




 
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